Mit der Erfindung des elektrischen Lichtes war es den Menschen möglich den Tag über den Sonnenuntergang hinweg auszudehnen. Damit hat sich das ursprüngliche Schlafmuster geändert, was dazu führte, dass die Menschen von bislang 10-12 Stunden täglichen nur noch ca. 9 Stunden schliefen. Das war zu Beginn den 20sten Jahrhunderts. Inzwischen hat sich die durchschnittliche Schlafdauer auf ca. 6 Stunden täglich reduziert.
In Forschungen hat man festgestellt, dass ein zu kurzer Schlaf mit einer Erhöhung des BMI (Body Mass Index) korreliert. Parallel mit der Reduktion der Schlafmenge hat die Fettleibigkeit (Adipositas) zu genommen. In Industriestaaten hat sich bei Erwachsenen die Rate verdoppelt und bei Kindern sogar verdreifacht. Da der Schlaf besonders bei Kindern und Jugendlichen für die Gehirnentwicklung wichtig ist, soll für diese Altersgruppe besonders auf eine ausreichenden Schlafdauer geachtet werden.
Ein Hormon (Leptin), das in den Fettzellen gebildet wird, sorgt dafür, dass wir während der Schlafphase nicht durch Hunger geweckt werden. Es reduziert den Appetit. Ist die Schlafphase verkürzt, ist der Hormonspiegel entsprechend erniedrigt. Anstatt Leptin wird vermehrt Grehlin gebildet. Dieses Hormon wird im Magen gebildet und sorgt für ordentlichen Appetit auf jegliches Essen, besonders aber auf Kohlehydrate. Damit geht eine Verringerung der Insulinsensitivität einher, die wiederum das Risiko für einen Typ 2 Diabetes mellitus erhöht. Bereits nach 14 Tagen mit nur 5,5 Stunden Schlaf wird die Insulinsensitivität um 18% herabgesetzt und damit ebenfalls die Glucosetoleranz um 10 %. Das erklärt anschaulich den Anstieg an Diabetes Fällen in der letzten Zeit und die immer jünger werdenden Betroffenen.
Fazit: Schlafen Sie ausreichend, denn das hilft auch der Figur – besser als jede Diät.
Chronischer Schlafmangel hat ebenfalls negativen Einfluss auf das Immunsystem, das Mikrobiom des Darmes und auf die Psyche.
Diese werden in den folgenden Artikeln genauer betrachtet. Bleiben Sie gespannt.
Wenn Sie Fragen haben oder auch akut Probleme mit dem Schlafen, berate ich Sie gerne in meiner Praxis.
(Quelle: Sanum Post 2020, Nr. 130, S.19-25)