Die Verdauung gelingt am besten im entspannten Zustand, denn die Verdauungsorgane werden durch den Nervus Vagus angeregt. Deshalb werden wir auch oft nach einem guten Essen müde.
Welche Rolle spielt nun die Bauchspeicheldrüse (med. Pankreas) dabei. Klar, werden Sie sagen, sie produziert Insulin, was für den Zuckerstoffwechsel wichtig ist. Stimmt, aber die Bauchspeicheldrüse (kurz: BSD) kann noch viel mehr.
Zusätzlich zum Insulin und Glukagon zur Regulierung des Blutzuckerspiegels produziert die BSD wichtige Enzyme, die benötigt werden, den Speisebrei aufzuspalten, damit die wertvollen Nähr- und Vitalstoffe später im Dickdarm aufgenommen werden können. Denn gelingt das nicht, so entstehen Stoffwechselprodukte, die das Darm-Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen und schädliche Stoffe, Gase und Gifte entstehen lassen, die den Organismus schwächen und schädigen.
Die wichtigsten Enzyme der BSD sind die Amylase, die Lipase und das Trypsin, die für die Verstoffwechselung der Kohlenhydrate, der Fette und der Eiweiße notwendig sind. Die Eiweiße werden größtenteils im Magen durch das Enzym Pepsin gespalten. Die übrigen Eiweiße werden mittels des Trypsins aus der BSD verarbeitet und sollten in tieferen Darmabschnitten eigentlich nicht mehr zu finden sein.
Die Lipase spaltet die Fette, die Mittels Gallenflüssigkeit in eine feine Emulsion verarbeitet wurde. Haben wir hier einen Mangel, sind Durchfälle die Folge oder auch Stühle, die sich kaum herunterspülen lassen, weil sie so hartnäckig an der Kloschüssel kleben.
Amylase wird nicht nur in der Bauchspeicheldrüse produziert, sondern auch im Mund. Deshalb ist es wichtig gut zu kauen, denn dann kann die Amylase im Mund bereits die Kohlenhydrate spalten. Wir haben in der Schule ein Stück Brot so lange im Mund zerkaut, bis es süß geschmeckt hat. Die Amylase hat die langkettigen Kohlenhydrate in kurzkettige Kohlehydrate, nämlich Zucker gespalten, die süß schmecken. Kauen wir also nicht ordentlich, muss die BSD mehr Amylase produzieren. Probieren Sie es doch mal aus, um zu schauen, wie lange das dauert.
Das etwa 100 g schwere Organ unterhalb des Magens hat eine ganz wichtige Funktion für die Gesundheit. Was können wir also tun, um die Bauchspeicheldrüse zu unterstützen?
Das liebt die Bauchspeicheldrüse:
- Eine ausgewogene, nicht überreichliche Ernährung mit wenig Fett und Alkohol
- Kürbisse, denn die im Kürbis enthaltenen Enzyme unterstützen die Bauchspeicheldrüse
- Bitterstoffe, entweder als Tinktur, Tee oder einfach im Smoothie verarbeitet, regen die Funktion der Bauchspeicheldrüse und auch der Leber / Galle an, die wichtige Partner bei der Verdauung sind. Hier geht es um die typischen Bitterkräuter.
- Entspannung und Loslassen. Jawohl: Denn in der chinesischen Medizin ist der BSD die Emotion des Grübelns zugeordnet. Wer also sehr sorgenbeladen durch sein Leben läuft, schwächt seine BSD.
Wie kann man feststellen, ob es der Bauchspeicheldrüse gut geht?
- Manuelle Untersuchung des Bauches (Palpation)
- Labordiagnostik im Blut (Enzyme, Entzündungsmarker)
- Stuhldiagnostik (Elastase, Fett, Stärke, Eiweiß)
- Glukose-Belastungstest bei Verdacht auf Diabetes mellitus
- Ultraschall, Röntgen, CT
- Endosonographie
- Punktion der Bauchspeicheldrüse
In der Naturheilkunde schauen wir uns unsere Patienten sehr genau an. In der Physiognomik hat Natale Ferronato herausgefunden, dass ein Abbild der Organe im Gesicht sichtbar ist.
Die Bauchspeicheldrüse befindet sich unter der Unterlippe mittig. Ist dieser Bereich verdickt, farblich verändert oder sogar eingezogen, dann gibt es Hinweise darauf, dass mit der Bauchspeicheldrüse etwas nicht stimmt oder sie mit der aktuellen Lebensweise überfordert ist. Schauen Sie doch gleich mal nach.
Sollten Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis persönlich, telefonisch oder per Videoanruf zur Verfügung.