In Deutschland liegen die Aufwendungen der Krankenkassen für Orthopädische Schuhe und Einlagen bei rund 100 Mio. Euro, was den viertgrößten Kostenfaktor der gesetzlichen Krankenversicherung darstellt. Aber sind sie wirklich immer hilfreich?
Verordnet werden sie i.d.R. durch Orthopäden bei Fußfehlstellungen, zur Druckentlastung bspw. beim Fersensporn oder einem diabetischen Fuß, aber auch bei angeborenen Behinderungen im Bereich der Wirbelsäule.
Bereits Kinder tragen sie. Besonders beliebt sind sie bei dem Knick-Senkfuß, der im Erwachsenenalter durchaus behandelt werden sollte. Doch Kinder sind noch in der Entwicklung. Sehnen, Bänder und Muskeln entwickeln sich. Da ist eine „Korrektur“ über Einlagen der falsche Weg. Denn damit wird die Ausbildung der erforderlichen Muskulatur verhindert und Folgeerkrankungen getriggert. Besser ist es eine gezielte manuelle Therapie und Übungen zur Ausbildung der erforderlichen Muskulatur zu machen und viel Barfuß zu laufen.
Eine der häufigsten Diagnosen zur Verordnung von Einlagen ist die Beinlängendifferenz. Doch meist ist das Bein nicht tatsächlich kürzer, sondern ein Beckenschiefstand sorgt dafür, dass ein Bein kürzer erscheint. Werden in diesem Fall Einlagen getragen, dann wird die Fehlstellung fixiert.
Anders sieht es bei einer echten Beinlängendifferenz aus. In diesem Fall werden die Bänder und Muskeln von Becken, Hüfte und Knie falsch belastet und es kommt zu vorzeitigem Verschleiß. Das können richtig verordnetet Einlagen verhindern.
Es ist also gar nicht so leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. Bei Fragen bin ich gerne für Sie da.
(Quelle: DocCheck 10/22)